Maikaefer's Weblog


Shinjuku


Ich wollte immer schon einmal abends nach Shinjuku. Jetzt hat es geklappt: Eine Einladung einer Japanerin folgend, die mir ihre Lieblingsecken zeigen will.

Zur Hauptpendlerzeit steigen hier pro Sekunde 500 Menschen ein oder aus. Wer das wohl mal gezählt hat? Aber glauben kann man es sehr leicht, denn hier herrscht morgens zur Hauptstoßzeit ein einziges Schieben und Gedrängel. Entlang der Bahnsteige wartet dann schon das Bahnpersonal mit den obligatorischen weissen Baumwollhandschuhen und schubst solange die Passagiere in die eingetroffene Bahn, bis nicht mehr ein Quadratzentimeter Freiraum übrig bleibt. Das ist Shinjuku-eki (Bahnhof Shinjuku). Neben dem Chhatrapati Shivaji Terminus im indischen Mumbai einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Welt. Die meisten Berufstätigen aus der westlichen Tama-Region Tokyo‘s oder aus Saitama, die ihren werktäglichen Weg nach Tokyo antreten, nutzen das Drehkreuz Shinjuku. Der 1885 gegründete Bahnhof ist immer wieder gewachsen. Schon zwei Bahnlinien lassen ihre Züge zweimal in Shinjuku auf dem gleichen Bahnsteig halten, damit die Pendler jeweils an ihrem Zielausgang aussteigen können. Die Yamanote-Line, die ringförmig die wichtigsten Stadtzentren Tokyo‘s verbindet und täglich 3,5 Millionen Pendler transportiert, hält selbstverständlich in Shinjuku. 667 Züge fahren täglich die 34,5 km lange Strecke und benötigen dafür eine Stunde. Ein Zug hat immer elf Wagen und ist 200 m lang. In diesem Land, in dem Züge grundsätzlich zentimetergenau am Bahnsteig anhalten, gibt es Prospekte für Bahnfahrer. Hier wird detailliert aufgezeigt, welcher Waggon in der Nähe welchen Ausgangs, der Rolltreppe, des Fahrstuhls oder der Treppe hält. Es empfiehlt, sich vorher genauestens darüber zu informieren und beim Einsteigen schon den richtigen Waggon zu wählen.

Die unterirdischen Wege der Bahnhofsanlage (aufpassen: es gibt mehrere Bahnhöfe mit dem Namen Shinjuku, da verlaufen sich Touristen gerne mal) sind sehr lang, noch länger und unendlicher als an den anderen sich dahinziehenden Stationen der Metropole. Einzig das stoische Weitergehen und das sture nach oben Schauen (zu den meist gut beschriebenen Wegweisern an der niedrigen Decke) hilft beim Schieben durch die Massen. Durchschnittlich drei Millionen Menschen benutzen täglich diesen Weg zur Arbeit und jetzt stehe ich hier, am Haupt-Ostausgang und warte auf meine japanische Freundin. Per Handy orten wir uns. Neben mir warten hunderte junge Japaner ebenfalls auf ihre Freunde. Der schmale Bürgersteig vor dem Ausgang ist rappelvoll. Vom Bahnhofsvorplatz her leuchten die Neonreklamen von der gegenüberliegenden Straßenseite auf das Meer von Menschen.





Die italienische Alternative zu STARBUCKS, etwas schicker in der Inneneinrichtung und interessante Café Latte-Varianten.

Shopping

Auf dem Weg zum Shopping



Mal wieder: Handtaschen – zum Shoppen, zum Herumtragen und in jedem Fenster des ehrwürdigen ISETAN-Kaufhauses ausschließlich Handtaschen!









Dazwischen noch ein paar Glitzer-Funkel-Steine


Jede Menge Restaurants




Karaoke darf nicht fehlen


Eingang zu einer der unzähligen unterirdischen Welten Tokyos (Passagen, Gänge, Bahnstrecken, Tunnel, Wasserauffangkathedralen etc.) — die Metropole ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse.



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